Coaching, Art and Design

Vom Designer zum Coach, ein Veränderungsprozess

6. August 2016.Susanne Dold.0 Likes.0 Comments

So, hier bin ich und mein erster Blog-Eintrag als Coaching Student. Ich habe beschlossen diesen Blog zum einen als Forschungstool zu nutzen und zum anderen als künstlerisches Portfolio für meine persönliche Weiterentwicklung. Seit 2015 studiere ich „Kunstanaloges Coaching“ (Expressive Arts Coaching) als Master Studiengang an der Medical School of Hamburg. Die private Universität wurde 2009 hauptsächlich mit Studiengängen aus dem Gesundheitswesen gegründet. Und einer dieser Fachbereiche ist das Department Kunst, Gesellschaft und Gesundheit (arts and change) mit den Studiengängen „Intermediale Kunsttherapie“, „EAST (Arts in Social Transformation)“ und „Kunstanaloges Coaching“.

Ursprünglich habe ich vor ein paar Jahren „Visuelle Kommunikation“ in Aachen und Sydney studiert und arbeite nun als Kreativdirektorin in einer Agentur in Hamburg. Doch warum habe ich mich für kunstanaloges Coaching entschieden? Hier der Versuch einer Erklärung:

Als ich 16 Jahre alt war, wollte ich unbedingt Grafikdesignerin werden. Wahrscheinlich inspiriert durch die deutsche Vorabendserie „Ich heirate eine Familie“. Ich stellte mir vor, ich würde später einmal spannende Werbekampagnen entwickeln und eine berühmte Designerin werden. Doch es kam letztendlich ganz anders.

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Galerie „Flugzeughalle“ der Fh-Aachen

Während ich in Aachen studierte, war ich hin- und hergerissen zwischen meiner Leidenschaft der Malerei und meinem Interesse an komplexen und strukturellen Designaufgaben. Letztendlich beendete ich mein Diplom mit einer Webseite zur Planung von Geschäftsreisen in der Schweiz und dachte, ich hätte alles richtig gemacht, um einen guten Job zu finden. Doch im Jahr 2002 war die Dotcom-Blase in vollem Gang und jede Menge Nachwuchsdesigner fanden keinen Job oder wurden als ewige Praktikanten eingestellt. Ich hatte am Ende Glück und landete per Zufall als Artdirektorin in einer kleinen kleinen Werbeagentur in Kiel.

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Photoshooting im Baltimore Johns Hopkins Krankenhaus

Anstelle von fröhlichen und lustigen Werbekampagnen war mein erster Job eine Produktbroschüre für ein Beatmungsgerät eines Medizintechnikherstellers. Ich wurde sogar zu einigen Photoshootings geschickt und landete auf einmal in amerikanischen und deutschen Operationssälen oder auf Intensivstationen mit Verbrennungsopfern. Daher realisierte ich ziemlich schnell, dass mein Job als Designer eben nicht nur aus glänzenden Bildern besteht. Somit beschloss ich damals nur für Produkte zu arbeiten, die ich auch ethisch für mich vertreten konnte.

Über die Jahre hinweg durfte ich in den unterschiedlichsten Umgebungen arbeiten. Ich habe dabei als Artdirektorin für eine große französische Werbeagentur gearbeitet, als Freelancer auf Kundenseite für MLC in Australien oder bei seca eine Grafikabteilung aufgebaut. Derzeit arbeite als Teamleiter bei K16, einer Agentur für Unternehmenskommunikation in Hamburg. Während der Jahre hat sich dabei mein Fokus vom puren Design hin zur Beratung und Lösung von Kundenthemen stetig weiterentwickelt.

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Backstage Kreativdirektion

Da ich derzeit hauptsächlich für Projekte im Corporate Design oder Präsentationsbereich arbeite und viel mit Geschäftsführern von großen Firmen zu tun habe, braucht es hierfür eine starke Empathie und Einfühlungsvermögen für die unterschiedlichsten Themen meiner Kunden. Wenn zum Beispiel 3000 Mitarbeiter auf einem Event auf eine neue Strategie eingeschworen werden sollen, dann bin ich meistens darin involviert. Ich sorge für die richtige Umsetzung der Ideen und für einen guten Prozess innerhalb der heissen Phasen kurz vor dem Event und manchmal sitze ich sogar in der Regie und erkläre dem Regisseur, wann welche Folien geklickt werden müssen. Während der letzten Jahre wurde dabei meine Arbeit immer komplexer. Firmen möchten eben nicht mehr nur Präsentationen zeigen, sondern fokussieren sich dabei immer mehr auf das Erlebnis des Zuhörers, die in den Zeiten der Digitalisierung mit Schritt halten müssen. Doch keiner hat noch Zeit. Am Ende soll ich Fragen beantworten, bei denen ich mich frage, welche Prozesse sich hinter welchen Problemen verbergen und welche Fragen eigentlich gestellt werden müssten, um Veränderungsprozesse gut und nachhaltig zu begleiten.

 

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Malen im Vorübergehen / Hilfspunkt

In meiner Freizeit male ich ehrenamtlich mit Obdachlosen für einen kleinen Hilfsverein, den Hilfspunkt. Diese Arbeit hat mich dazu gebracht, zu verstehen, dass ich gerne mit Menschen arbeite, so dass ich mich auf die Suche nach einer Zusatzausbildung begeben habe. Am Ende kamen mehrere Puzzleteile zusammen. Ich bin fasziniert von jeder Form von Veränderungsprozessen und möchte gerne wissen, was Menschen motiviert und wie man diese bei ihren individuellen Prozessen begleiten kann. Daher habe ich beschlossen, dieses Master-Studium zu beginnen und mich selber auf einen Veränderungsprozess zu begeben.

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K16 Team Workshop

 

 

 

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Created by Susanne Dold