Coaching, Art and Design

Kleiderbügel als Coaching Material

4. Januar 2018.Susanne Dold.2 Likes.0 Comments

Im kunstanalogen Coaching werden Menschen mit künstlerischen Prozessen bei der Lösung von ihren Herausforderungen begleitet. Dabei geht es vor allen Dingen darum Material zu nutzen, das für jeden einfach zu verwenden ist und das den Einstieg in einen künstlerischen Prozess so einfach wie möglich gestaltet. Im Rahmen des Studiums, in dem wir einen Kick-Off Workshop für einen Innovationsprozess konzipieren sollten, hatte ich mich für den Einsatz von Kleiderbügeln entschieden.

Welchen Sinn oder Mehrwehrt können Kleiderbügel im Rahmen eines Innovationsprozesses einnehmen? Um Menschen im Rahmen eines Teamcoachings auf das Thema „Innovation“ einzustimmen, schien es mir sinnvoll, ein Material aus dem täglichen Leben auszuwählen. Bei der Assoziation von Kleiderbügeln kommt man ersteinmal nicht unbedingt auf einen besonders innovativen Gegenstand. Kleiderbügel sind funktionial und in ihrer Form recht einfach. Das macht sie allerdings im Kombination mit dem Thema „Innovation“ besonders attraktiv. In Hinblick darauf, dass Organisationen vermehrt unter einem Innovationsdruck stehen, der bei der täglichen Arbeit oft zu kurz kommt, war es mir wichtig, diesen Zwiespalt auch in der Auswahl des Materials zu verdeutlichen.

Im ersten Schritt hatte ich allerdings für mein Konzept Holzkleiderbügel ausgewählt. Bei einem ersten Test entpuppten sich jedoch die Bügel aus Holz als starr und sperrig und wenig inspirierend. Für Menschen, die sich normalerweise nicht intensiv mit Kleiderbügeln in einen künstlerischem Prozess auseinandersetzen, erschien die Materialauswahl doch zu schwierig zu sein. Und so machte ich mich auf die Suche nach einer flexibleren Alternative – Drahtbügel.

Nachdem ich 50 weiße Kleiderbügel bestellt hatte, habe ich in einem zweiten Test aus dieser Menge ein erstes Objekt erstellt. Dabei wollte ich herausfinden, wieviel Kleiderbügel nötig sind, um eine gute Menge für 12 Personen als Material anbieten zu können. Desweiteren war mir auch wichtig, zu testen, ob sich aus den Kleiderbügeln neue Formen erstellen lassen.

Desweiteren hatte ich die Möglichkeit einen realen Teamcoachingprozess durchzuführen. Hierbei stand allerdings nicht das Thema „Innovation“ im Vordergrund. Jedoch konnte ich dabei feststellen, dass sich das Material tatsächlich dafür eignet, mit 14 Personen künstlerisch im Rahmen eines Workshops zu arbeiten. Zu meiner Überraschung wurde dabei allerdings nicht an einem Objekt oder einer Installation gearbeitet, sondern performativ. Wichtig ist dabei auch, dass die Gruppe entscheidet, wie sie mit dem Material umgehen und arbeiten will. Um so mehr bestätigte sich, dass sich die Drahtkleiderbügel als einfaches und sehr flexibles Material für Teamcoachings eignen. Und darüber hinaus sogar auch für unterschiedliche Themengebiete einsetzbar sind. Wichtig ist bei dem Einstieg in den künstlerischen Prozess, dass die Teilnehmer gut für das Material sensibilisiert werden. Hierbei hilft ersteinmal eine kurze Zeit für jeden Teilnehmer, das Material indviduell zu erkunden und sich vorzustellen, das Material zum ersten Mal zu sehen. Nach dem künstlerischen Arbeiten folgt dann ein Transfer zurück zum Anliegen der Gruppe, bei dem Handlungsstrategien aus der künstlerischen Arbeit herausgearbeitet werden. Somit lassen sich neue Ideen für das Anliegen der Gruppe generieren oder eben auch ein Thema, wie die Etablierung einer Innovationskultur mit künstlerischen Mitteln begleiten. Durch das Arbeiten in einem künstlerischen Prozess werden bei den Teilnehmern eines Coachings neue Wahrnehmungen geschult, als auch Handlungsstrategien erlebbar gemacht, die im Verborgenen liegen und somit in der Arbeitswelt neu genutzt werden können.

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Created by Susanne Dold