Coaching, Art and Design

Schreiben im virtuellen Raum

5. November 2017.Susanne Dold.0 Likes.0 Comments

Im Rahmen einer künstlerischen Intervention im Coaching wird unter anderem auch das freie Schreiben eingesetzt. Coachees werden dabei eingeladen ersteinmal nur zu schreiben, ohne zu stoppen und ohne lange über das Geschriebene nachzudenken, um somit in einen kreativen Fluss zu kommen. Das kann zum einen Blockaden lösen und zum anderen auch auf die künstlerische Arbeit mit Text sensibilisieren. Diese Art zu Schreiben wollte ich daher auch mit Tilt Brush ausprobieren. Mit der Frage „Wie fühlt es sich an, im virtuellen Raum einfach drauflos zu schreiben“, habe ich ein erstes virtuelles Typgrafie-Objekt erstellt.

Durch das Übereinanderlagern von unterschiedlich geschriebenen Wörtern entstand sehr schnell ein dichtes Gebilde. Durch die Dreidimensionalität entstand zudem ein interessantes Raumgefüge, in dem die Wörter sich durch die Perspektivverschiebungen extram verzerrten und fast zu fliegen anfingen. Auch wenn sich die Wörter nicht bewegen konnten, so schien das Gebilde nicht so starr wie die bisher erstellten 3D Objekte.

Bei der Übertragung des Schreibens in die Realität befüllte ich im ersten Schritt ein Blatt Papier mit meinen Gedanken. Das Schreiben fiel zunächst einfach. In der Ausarbeitung gefiel mir jedoch die Zweidimensionalität und die fast zu stark gewordene Abdeckung des Beistiftes nicht. So fing ich an, das Blatt Papier in seine Einzelteile zu zerlegen und eine dreiminsionale Collage zu erstellen. Die Leichtigkeit, die sich im virtuellen Raum ergeben hatte, war auf dem Blatt Papier nur schwer wieder herzustellen.

Fazit

Virtuell:

  • Leichtigkeit
  • Fliessend
  • Bewegt
  • Kontraste
  • Dichte
  • Schreiend
  • Fett
  • Fragil
  • Flüchtig
  • Emotional
  • Einnehmend

Real:

  • Begrenzt
  • Flächig
  • Dichte
  • Einängend
  • Mehrlagig
  • Endgültig und doch veränderbar
  • Gestaltend
  • Quer
  • Kalt
  • Farblos
  • Dünn

Add comment

Created by Susanne Dold